Die Freundin wirkte müde und abgespannt. Ihre familiäre Situation war alles andere als rosig. Der Hausfrieden hing schon seit Wochen schief, aber vielleicht würde sich in den langen Sommerferien wider Erwarten alles wieder zum Guten wenden, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Sie wollte fürs Erste einfach nur weg, weg von zuhause, vom Alltagstrott, am liebsten gleich für mehrere Wochen und direkt ans Meer im Süden, wo die fünf Kinder fröhlich plantschen würden und wo sie nach Herzenslust Sandburgen bauen und Wassergräben zwischen sie und ihren Gatten ziehen könnten, ohne dass sie diese zwangsläufig als Sinnbild des Abgrunds, der sie tatsächlich von ihrem Gatten trennte, deuten müsste.Etwas aber hielt sie noch ab von den Ferien am Meer: die Pflicht für ihr vereinsamtes, schwarzbraunes Huhn ...