20 Dezember 2021

Im Erotik-Ordner

Die originelle Idee fand Frau Aslan im Internet, genauer gesagt in einer Facebook-Gruppe. Jemand, der sich offiziell als Mann ausgab, hatte das Foto gepostet und sie schnappte sich das Bild inklusive Erklärungen sofort und speicherte es auf ihrem Desktop im Ordner «Erotisches». Ihr Mann sollte es nämlich nicht sehen. Noch nicht. An ihren Computer ging er zwar sowieso nie, schliesslich hatten sie beide je einen eigenen. Es kam ihm auch nie in den Sinn, in ihren Dateien herumzuschnüffeln, das wusste sie. In ihrer Ehe herrschte Vertrauen.
10 Dezember 2021

Witzig und mit viel Lokalkolorit gespickt!

Krimis gehören nicht zu meinem bevorzugten Genre, weder in Buchform noch in Filmen. Vor nicht allzu langer Zeit las ich aber «Venner», 2019 beim Schweizer Verlag driftwood erschienen, den ersten Krimi, den die Autorin Franziska Hidber und der Autor Christian Ruch aus einer spontanen Idee heraus zusammen schrieben und 2020 auch noch in einem Hörbuch vertonten. Da mir Interkulturelles aller Art schon immer gefiel, war ich natürlich gespannt, wie die beiden Autoren die Schweiz und Norwegen über Personen, Handlungen und Schauplätze miteinander verbinden würden.
17 August 2021

Vom Frieden verwöhnt

Neulich radelte ich mal wieder beim schönsten Sonnenschein durch die idyllische Genfer Landschaft nah der französischen Grenze. Eigentlich vor meiner Haustüre! Denn es sind nur wenige Velominuten von unserem Haus in Frankreich bis in die Schweiz. Ich liebe diese Velofahrten schon seit mehr als zwanzig Jahren nun, seit wir unser Kleinod, ein bescheidenes Haus mit Garten, erbaut 1957, hier im Ausland gefunden haben. Velofahren ist pures Glück für mich! Wie oft denke ich mir auf meinem Stahlesel Szenen in meinen Romanen aus oder mache mir im Kopf Notizen für meine Blogtexte. So auch für den heutigen.
11 August 2021

Der neue Code

Die Frau im Tram vis-à-vis starrte schon die ganze Zeit auf ihn, das fühlte Richard, der junge Mann mit dem Pferdeschwanz, obwohl er so tat, wie wenn er in den Artikel über Long-Covid-Geschädigte auf seinem Smartphone vertieft sei. Natürlich fixierte sie nicht sein Gesicht, denn dieses war zu einem grossen Teil hinter seiner Maske in Regenbogenfarben verborgen, auf der «Ehe für alle» stand.